Primäres Ziel dieser Studie war die Entwicklung und Evaluation einer Messmethode der anterioposterioren (AP-)Translation im Glenohumeralgelenk mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT).
MethodikDiese Studie untersuchte 30 Patienten mit traumatischer ventraler Schulterluxation vor ihrer operativen Versorgung (Luxationsgruppe, LG). Die Vergleichsgruppe (VG) bestand aus 30 Probanden ohne relevante Vorerkrankungen. Constant- und Rowe-Scores sowie die dynamische Bildgebung der Schulterrotation im offenen MRT wurden durchgeführt. Die AP-Translation wurde als Distanz zwischen der Mitte des Humeruskopfes und des Glenoids im Lot zur Glenoidebene vermessen und die Glenoidlänge, der HSD, das Hill-Sachs-Intervall (HSI) sowie das HSI-Engagement bestimmt.
ErgebnisseDie VG erreichte im Durchschnitt im Constant-Score (VG: 96,6 ± 4,2 Punkte, LG: 82,8 ± 12,6 Punkte) und im Rowe-Score (VG: 98,5 ± 4,9 Punkte, LG: 72,9 ± 20,9 Punkte) signifikant höhere Werte als die LG (p < 0,001). Im Mittel steht der Humeruskopf der VG (0,4 ± 1,0 mm [Normalnull = NN], 0,0 ± 1,2 mm [maximale Innenrotation = IRO], 0,0 ± 1,3 mm [20° Außenrotation = ARO], −0,6 ± 0,9 mm [40° ARO], −1,0 ± 1,8 mm [maximale ARO]) nicht signifikant weiter posterior als der der LG (−0,1 ± 1,1 mm [NN], −0,7 ± 1,3 mm [maximale IRO], −0,2 ± 1,2 mm [20° ARO], −0,6 ± 1,0 mm [40° ARO], −1,3 ± 1,3 mm [maximale ARO]). Die LG erreichte verminderte Werte in der ARO (VG 57,3°; LG 47,8°; p = 0,01). Das Engagement in maximaler ARO betrug im Mittel 32 % ± 16 %.
SchlussfolgerungDie beschriebene Messmethode ermöglicht die zuverlässig reproduzierbare Bestimmung der Translation im Glenohumeralgelenk über die gesamte Rotation ohne relevanten technischen Aufwand. Ein klinisch relevanter Unterschied in der Translation zwischen der LG und VG konnte nicht beschrieben werden.
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